Axel Pätz - Mehr!

Wir haben es geschafft. Willkommen im Anthropozän!

mit Axel Pätz

Die Erde ist uns untertan, wir haben alles, was der Mensch braucht und was kein Mensch braucht, haben wir doppelt und dreifach.

Wir kommen an die entlegensten Winkel der Welt, in die tiefsten
Tiefen, auf die höchsten Gipfel, wir kommen auf den Mond, auf den Mars, nur auf eines kommen
wir nicht: Auf die Idee mal innezuhalten, uns mal zu fragen: Wo führt das alles hin?
Denn egal, was wir haben , wir brauchen MEHR! Logisch: "Her damit" klingt doch viel
dynamischer als: "Bin bisher auch ganz gut ohne klar gekommen"
Das Wachstumsdogma ist unumstößlich, treibt uns schneller, höher, weiter auf der nach oben
offenen must-have-Skala. Wer rastet, der kostet, und Kosten sind das einzige auf das wir gerne
verzichten.
Bankenkrise, LockDown, Börsencrash - nichts kann den Konsumklimaindex dämpfen. Dinge,
von denen unsere Eltern noch nicht ahnten, dass es sie jemals geben würde scheinen uns
unentbehrlich: Computer, Smartphone, unbegrenztes Datenvolumen, Laubpuster, musizierende
Unterhosen, Raumspray mit Hühnersuppenaroma und Eierschalensollbruchstellenverursacher.
Haben Sie noch nicht? Dann aber nix wie ab in den Online - Shop!
Der Wohlstandsbürger besitzt statistisch zwei Autos, vier Mobiltelefone und eineinhalb
Aufsitzrasenmäher. Dabei hat nur jeder fünfte einen Garten.
Klar, bei so rasantem Fortschritt muss man Widersprüche in Kauf nehmen: Wer sich alle drei Jahre
einen neuen SUV kaufen will, kann nun mal nicht mehr als 1,99 € für ein Kilo Schweinefleisch
zahlen. Wir haben Waschmittel für blütenweiße Hemden, aber braune Flecken in der
Gesinnung kriegen wir eifach nicht raus. Und: macht es bei technischen Qualitätsprodukten
eigentlich einen Unterschied, ob man mit dem Laubpuster die Blätter vor der Haustür, oder mit
schwerer Artillerie Protestierende vor dem Regierungspalast wegpustet?
Die größten Ängste der Deutschen sind nicht mehr Hunger, Armut, Krieg, sondern Tempolimit,
kein Klopapier mehr und daß der Syrer von nebenan den schöneren Gartenzwerg hat.
Bei seltenen Erden denkt inzwischen keiner mehr an die Einzigartigkeit unseres Planeten, sondern
an die zunehmende Vormachtstellung der Chinesen. Terra ist in erster Linie ein Synonym für ganz,
ganz viel Speicherplatz. "Schöpfung" nur noch ein Suffix von "Wertschöpfung"
Und keiner kann der Maximierungs - Falle entkommen. Daher spielt Axel Pätz in seinem aktuellen
Soloprogramm sechshändig Klavier und Akkordeon, bedient simultan mit den Füßen eine
lebensgroße Klappmaulpuppe und intoniert dazu ein sechsstimmiges Gregorianisches
Obertonmadrigal.

  • Axel Pätz
    Axel Pätz
    Axel Pätz, Jahrgang 1956, tourt seit Jahren als Musikkabarettist mit eigenen Liedern und satirischen Texten durch den deutschsprachigen Raum und ist mit zahlreichen Kabarett- und Kleinkunstpreisen ausgezeichnet. Mit seinen Soloprogrammen bespielt er alle namhaften deutschen Kabarettbühnen wie die Münchner "Lach - und Schießgesellschaft", das "Kom(m)ödchen" in Düsseldorf oder die "Wühlmäuse" in Berlin. Im TV war er zu Gast bei den WDR "Mitternachtsspitzen", dem BR "Schlachthof", SR "Alfons und Gäste" und "Nuhr" im Ersten u.a.. Gerne unternimmt Axel Pätz Abstecher ins Ensembletheater, zuletzt als Bänkelsänger in einer Inszenierung von Daniel Kehlmanns "Tyll" am Ernst-Deutsch-Theater oder beim Theaterschiff Hamburg.
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Das Theater

Das Theaterschiff Hamburg - Europas einzige hochseetüchtige Bühne. Das traditionsreiche Kabaretttheater liegt mitten in Hamburg vor Anker und begeistert mit abwechslungsreichem Programm, spielfreudigem Ensemble und hochkarätigen Gästen.

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